Der Herdenschützer

Ein stolzer Vertreter seiner Rasse – Montagnare. Er steht zur Vermittlung.

Unser Name ist Programm: Der Schwerpunkt unserer Tierschutzarbeit liegt auf dem Maremmano oder besser gesagt dem Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese, der in Italien den größten Anteil der dort lebenden Herdenschützer ausmacht.

Der Zusatz „Pro italienische Herdenschutzhunde“ lässt jedoch vermuten, dass es in Italien auch noch andere Herdenschutzhundrassen geben könnte. Und ja, es ist tatsächlich so. Regional finden sich auch andere Vertreter der stolzen Herdenschützer.

Eine Übersicht:

Herdenschutzhundrassen in Italien
Pastore Maremmano
Ursprung: Toskanische Tiefebene bis Lazio

Pastore Abruzzese
Ursprung: Gebirgszug der Abruzzen

Pastore della Sila
Ursprung: Silagebirge in Kalabrien

Pastore di Mannara
Ursprung: Sizilien

Der Charakter eines Hundes, der mit der Herde arbeitet, muss zweifellos stark und großzügig sein, aber gleichzeitig auch reflektierend und energisch. Wenn er diese Eigenschaften nicht hätte, wäre er für die Herde nutzlos und der Hirte würde ihn sicher nicht zur Arbeit einsetzen. Der Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese und seine Kollegen aus Umbrien, Kalabrien und Sizilien besitzen diese besonderen Charaktereigenschaften, die aus einem Hund erst einen guten „Herdenschützer“ machen.

Mittlerweile gibt es vereinzelt auch Zuchtlinien, die als sogenannte Showlinien bezeichnet werden. Dort dreht sich in der Tat alles nur um die Schönheit, deren Definition bekanntlich von einem zum anderen Jahr variieren kann. Davon betroffen ist hauptsächlich den Maremmano-Abruzzese. Die andere italienischen Herdenschutzhundrassen werden überwiegend als Arbeitshunde an der Herde oder auf dem Hof gehalten. Nachzuchten werden unter den Hirten getauscht. Nachkommen, die nicht den Anforderungen entsprechen, werden „aussortiert“.

Aussortiert meint in diesem Fall: abgegeben, verkauft, verjagt, ausgesetzt, vernachlässigt, sich selbst überlassen, über den Zaun eines privaten Tierheims/Rifugio geworfen, vor dem Tor deponiert oder in die Gärten privater Tierschützer gesetzt, getötet, vergiftet … oder unter Androhung der Tötung regionalen Tierschützern mehr oder weniger auf’s Auge gedrückt.

Herdenschutzhund/Hütehund

Oftmals ist der der Unterschied zwischen einem Hüte- und einem Herdenschutzhund nicht klar. Beide werden in einen Topf geworfen – doch da gehören sie beileibe nicht hin. Sowohl der Hüte- als auch der Herdenschutzhund haben ganz spezielle Eigenschaften die sie erst zu dem machen, was sie sind.

Zum Zusammenhalten der Herde, dem Hüten, verwenden Hirten kleine und wendige Hunde, die als Hütehunde bezeichnet werden. Diese können aber keine großen Raubtiere wie Wölfe vertreiben und sind daher selbst gefährdet. Diese Aufgabe übernehmen die Herdenschutzhunde, wobei einige Rassen von Herdenhunden sich nicht immer eindeutig den Hüte- oder Herdenschutzhunden zuordnen lassen, weil sie die Herde hüten und schützen, wie der Deutsche Schäferhund. Die Aufteilung der Aufgaben ist besonders in gebirgigen Gegenden mit einem begrenzten Nahrungsangebot für Raubtiere zu beobachten, da diese dann auch bewachte Ziegen und Schafe angreifen. Bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) sind die Herdenschutzhunderassen aus diesem Grund überwiegend unter der Sektion der Berghunde zu finden.

Herdenschutzhunde werden innerhalb einer Nutzviehherde geboren und wachsen dort auf. Die permanente Nähe zu Nutztieren und Artgenossen ist die Grundvoraussetzung für ihren späteren Einsatz als Herdenschutzhund. Viele Herdenschutzhunde verbringen viel Zeit allein mit der Herde. Sie sind von den Hirten weitgehend unabhängig und auch unbeobachtet. Dies setzt einen selbstbewussten Hund voraus, der zu eigenständiger Arbeit fähig ist.

Besonders deutlich zeigt sich das Schutzverhalten der Herdenschutzhunde in der Dämmerung sowie in der Nacht, da dies die bevorzugten Zeiten der Beutegreifer sind. Das Schutzverhalten und die ausgeprägten, scharfen Sinne, die den Hund jederzeit registrieren lassen, was in seiner näheren und weiteren Umgebung geschieht, sind weitgehend genetisch fixiert.

Schutz- und Territorialverhalten

Ein starkes Schutz- und Territorialverhalten gehören zu den herausragenden Eigenschaften des Herdenschutzhundes. Grundsätzlich wird alles Fremde innerhalb seines Territoriums zurückhaltend und misstrauisch betrachtet und bei dem geringsten Anflug einer Gefahr für die Herde verjagt, wobei die Strategie dieser Hunde eher in der defensiven Abwehr liegt. Das Territorium des als Familienhund gehaltenen Herdenschutzhundes umfasst für gewöhnlich nicht nur das mit dem Gartenzaun abgesteckte eigene Grundstück, sondern auch das weitere sichtbare Umfeld sowie häufig besuchte Plätze und Spazierwege.

Auf den externen Betrachter wirken „friedliche“ Herdenschutzhunde eher verschlafen oder inaktiv. Dies liegt zumeist daran, dass der Herdenschutzhund anders als z. B. Hütehunde die meiste Zeit dösend in seinem Revier liegt. Dennoch kann der vermeintlich dösende Hund sich in Sekundenschnelle zu einem imposanten, reaktionsschnell abwehrenden Schutzhund verwandeln. Der sparsame und sinnvolle Einsatz seiner Kräfte ist maßgebend für den effektiven Schutz seiner anvertrauten Herde.

Weder heute noch damals war es im Interesse eines Hirten, dass sein Herdenschutzhund jedem vermeintlichen Feind hinterher jagt und seine Energie nicht sinnvoll einteilt. Vielmehr beobachtet der gut geführte Herdenschutzhund den „Feind“ aus sicherer Distanz, präsentiert sich diesem und macht sich deutlich bemerkbar. In der Regel platziert er sich zwischen seiner Herde und dem Feind.

Legenden

Von vielen Herdenschutzhundformen wird die Legende erzählt, wie tapfer diese sich gegen ganze Wolfs- und Bärenmeuten gestellt hätten. Man spricht von ihrem ausgeprägten Gruppengefühl und ihren siegreichen Angriffen gegen derartige Feinde. Dies wird allerdings weithin als Märchen angesehen, denn auch ein noch so imposanter Herdenschutzhund weiß, dass er einen solchen Kampf nicht unversehrt durchstehen könnte.

Herdenschutzhunde greifen in der Regel nicht beißend an. Allein ihre Größe und imposante Erscheinung reicht den meisten zwei- oder vierbeinigen Räubern aus, auf Distanz zu bleiben, zumal viele Hirten in ihrer Herde zwei, drei und noch mehr Herdenschutzhunde halten, welche in unsicheren Phasen zumeist als Team agieren. Quelle: Wikipedia