Cani Maremmani – italienische Herdenschutzhunde So gelingt der Start ins neue Leben

So gelingt der Start ins neue Leben

Die Geschichte vieler Tierschutzhunde ist so vielschichtig wie das Leben selbst. Manche dieser Hunde haben vielleicht in einer Familie gelebt und wurden ausgesetzt, weil man ihrer überdrüssig war. Viele wurden bereits auf der Strasse geboren. Sie kennen nur dieses Leben. Als Straßenhunde litten sie Hunger und Durst, wurden vertrieben, geschlagen, getreten oder anderweitig misshandelt. Wurden Sie irgendwann von Hundefängern eingefangen und in Tierheime gebracht, so ist auch hier davon auszugehen, dass die Hunde Misshandlungen erfahren haben. Hundefänger und Tierheimpersonal sind oft nicht zimperlich im Umgang mit den Tieren.

Tierheimalltag in Italien

In italienischen Tierheimen, die in den meisten Fällen von fachunkundigen Privatleuten betrieben werden, sitzen oftmals bis zu 1000 Hunde, die es zu versorgen gilt. Diese Hunde sind einem enormen Stress ausgesetzt. Sie erhalten kaum ausreichend Futter, die Zwinger werden schlecht oder gar nicht gereinigt, auf Unverträglichkeiten zwischen den Hunden wird nicht geachtet. So kommt es oft zu schweren Beißereien. Viele Hunde sterben, weil sie nicht medizinisch versorgt werden. Für viele ist es ein dahinvegetieren im eigenen Dreck, mit Hunger, Durst und ohne jegliche Ansprache. Viele der Hunde sind völlig verstört, angstaggressiv, apathisch, halb verhungert oder krank.

Auf die Gründe, warum es immer noch solche Massenlager gibt, wollen wir an anderer Stelle ausführlicher eingehen. Cani Maremmani arbeitet mit einigen wenigen seriösen und liebevoll geführten Einrichtungen zusammen, in denen wir die die Hunde gut versorgt wissen.

Ein Tierschutzhund zieht ein

Sie haben sich für einen Hund aus dem Tierschutz entschieden und fragen sich vielleicht, wie Sie Ihrem neuen Hausgenossen die Eingewöhnungszeit so einfach wie möglich gestalten können. Bedenken Sie, Ihr neuer Hausgenosse hat eine Menge an Stress hinter sich, womöglich eine lange Reise mit dem Transporter oder einen Flug. Das alles geht an einer Hundeseele nicht spurlos vorbei.

Natürlich haben Sie zuhause schon alles für die Ankunft Ihres neuen Hausgenossen vorbereitet. Schlafplatz, Futter, Leine, Geschirr … Bedrängen Sie Ihren neuen Hausgenossen nicht. Lassen Sie in in Ruhe schnüffeln. Warten Sie ab, bis er zu Ihnen kommt. Lassen Sie ihn vor allem aber ankommen.

Oberstes Gebot ist deshalt: Ruhe, Ruhe, Ruhe … und Geduld.

Womöglich versteckt er sich zu Anfang und macht überhaupt keine Anstalten, auf Sie zuzukommen. Lassen Sie ihn. Warten Sie, bis er von sich aus sein Versteck verlässt und Kontakt mit Ihnen aufnehmen möchte. In der Regel siegt bei den meisten Hunden die Neugier und mit einem Leckerchen konnte schon so manches freundschaftliche Band geknüpft werden. Sprechen Sie leise, vermeiden Sie Hektik. Sind Kinder in der Familie, bereiten Sie sie ausreichend auf das neue Familienmitglied vor. Bitten Sie Ihre Kinder, sich ruhig zu verhalten und den Hund erst mal in Ruhe zu lassen.

Viele Hunde sind das erste mal in ihrem Leben in einem Haus oder in einer Wohnung. Das man sein Geschäft dort nicht verrichtet, wissen diese Hunde nicht. Woher auch? Schimpfen Sie nicht, wenn ein Malheur passiert, machen Sie kein Aufhebens drum. Führen Sie den Hund immer wieder nach draussen, damit er dort die Möglichkeit hat, sich zu lösen. Er wird sehr schnell begreifen, was sie von ihm wollen …

Probleme, die auftreten können (aber nicht zwangsläufig müssen):

  • Hund ist menschenscheu
  • Hund hat extreme Angst
  • Hund bellt alles an
  • Hund bleibt nicht alleine
  • Hund verträgt sich nicht mit Artgenossen
  • Hund verkriecht sich
  • Hund geht nicht aus dem Haus
  • Hund wird panisch in bestimmten Situationen
  • Hund hat Zerstörungswut
  • Hund entpuppt sich als Autist
  • Hund schnappt nach Ihnen

Die Ursachen für diese Verhaltensweisen können sehr unterschiedlicher Natur sein. Auch hier gilt: Geben Sie Ihrem Hund Zeit. Vieles löst sich, wenn Ihr Vierbeiner merkt, dass ihm nichts „Böses“ mehr widerfährt.Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen. Achten Sie darauf, dass mit Ihrem Hund angemessen und ohne Anwendung von Zwang gearbeitet wird. Diese Wesen haben in Ihrem Leben genügend mitgemacht und brauchen niemanden, der Sie mit Würger, Stachel- oder Sprayhalsband traktiert, anschreit oder an der Leine durch die Gegend zerrt. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie gesagt bekommen, Ihr Hund wäre dominant. In diesem Fall ist zu befürchten, dass dem Experten die Ideen ausgehen und das „Dominanzproblem“ als Allzweckerklärung herhalten muss!

Sollten Sie das Problem sein, weil Sie sich Ihrem Hund gegenüber aus Unwissenheit oder sonstigen Gründen falsch verhalten, kooperieren Sie mit Ihrem Trainer, halten Sie sich an seine Anweisungen und erleichtern Sie Ihrem Hund den Umgang mit sich. Lernen Sie seine Sprache. Er wird es Ihnen danken.

Auch eine gute Organisation die Auslandstierschutz betreibt, wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, falls es mit Ihrem Schützling Probleme gibt. Fragen Sie auch hier gezielt nach, damit Sie nachher nicht im Regen stehen. Hier sei erwähnt, dass wir von Cani Maremmani jederzeit sowohl für unsere Schützlinge, als auch für deren Adoptanten da sind, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Unser Ziel ist nicht „vermitteln um jeden Preis“ sondern ein glückliches und zufriedenes Mensch-Hund-Team als Ergebnis einer Vermittlung zu haben.

Fazit: Einen Hund mit Vergangenheit zu adoptieren ist immer eine Herausforderung. Aber es lohnt sich. Denn in vielen Fällen werden aus den Problemfällen doch noch die dankbaren Goldstücke, die sich jeder so sehr wünscht. Doch der Weg dahin kann sehr steinig sein und möglicherweise geht viel Zeit in’s Land, bis Sie zufrieden mit Ihrem Vierbeiner einen Fernsehabend auf dem Sofa genießen können. Aber glauben Sie uns eines, wenn Sie diesen Weg mit Ihrem Hund gegangen sind und durchgehalten haben, hat sich auch Ihr Leben verändert. Sie werden nicht mehr derselbe Mensch sein, der Sie waren. Nein, Sie werden einfach glücklicher und zufriedener sein!