Pflegestelle werden

Man kann nicht genug Pflegestellen haben. Pflegestellen, die sich liebevoll um teilweise traumatisierte Hunde kümmern, diese in die Familie integrieren und ihnen zeigen, was es bedeutet, geliebt und umsorgt in Sicherheit zu leben. Pflegestellen sind für viele Hunde DAS Sprungbrett in ein neues Leben. Pflegestellen kennen ihre Schützlinge und können potenziellen Interessenten vieles über den entsprechenden Hund erzählen. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass der richtige Mensch auf den richtigen Hund trifft ungleich größer, weil schon im Vorfeld Erwartungshaltungen geklärt werden können.

Wir haben uns auf Maremmanos spezialisiert. Maremmanos sind Herdenschutzhunde, die an ihre Halter, egal ob diese nun Pflegestelle oder Endplatz sind, besondere Ansprüche stellen. Daher ist es notwendig, dass sich die Pflegestelle der besonderen Bedürfnisse und Eigenheiten von Herdenschutzhunden bewusst ist. Im Idealfall hat die Pflegestelle bereits Erfahrung mit Herdenschutzhunden bzw. Maremmanos. Das klären wir in einem ausführlichen Gespräch.

Auch sollte sich die Pflegestelle darüber im Klaren sein, dass ein Hund einzieht, der das Leben im Haus vielleicht noch gar nicht kennt oder dem es sehr unangenehm ist, ständig Menschen um sich zu haben. Maremmanos reagieren auf Stress gerne mit Übersprungshandlungen und fordern von ihren Bezugspersonen sehr viel Nachsicht, Verständnis und Geduld ein. Weiterhin entstehen zusätzliche Kosten für Futter, Hundesteuer (bei der Gemeinde für Pflegehunde zu klären) etc.. Zu guter Letzt kann natürlich auch  niemand sagen, wie lange der Hund auf der Pflegestelle verbleibt. Manche Hunde finden schnell ein neues Zuhause, andere bleiben sehr lange in ihren Pflegefamilien, weil sich keine passende Endstelle findet.

Und dann gibt es immer wieder auch eine ganz besondere Spezies von Pflegestellen – die Pflegestellenversager 🙂 ! Das heißt im Klartext: Jemand hat sich bereit erklärt, einen Hund in Pflege zu nehmen. Dieser schleicht sich nun im Laufe der Zeit immer mehr in die Herzen aller Familienmitglieder und plötzlich ist der Gedanke, dass der Pflegling eines Tages nicht mehr da sein könnte, ein ganz unerträglicher. Kurzerhand wird er adoptiert und bleibt damit in der Familie, die nun, logischerweise, keine Pflegestelle mehr ist.

Einen Hund in Pflege zu nehmen und im Laufe der Zeit sein Herz an diesen Hund zu verlieren ist kein Verbrechen. Im Gegenteil. Beide, Pflegestelle und Hund haben die Chance auszuloten, ob die Chemie stimmt und man miteinander klar kommt. Ist dies der Fall – steht nach unserer Ansicht einer Adoption nichts im Wege. Testphase bestanden – Hund adoptiert! Übrigens: Auch Karin von Cani Maremmani entpuppte sich bei Pflegi Ben als Pflegestellenversager. Ben passte so perfekt in die „Gesamthundekonstellation“, das er einfach adoptiert werden musste.

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